Das Tagebuch der Alexandra S.
ALLE hier genannten Personen und Vorfälle sind fiktiv (erfunden) . Jegliche ähnlichkeit zu Lebenden oder Toten Personen und geschehenen Ereignissen ist rein zufälliger Natur. Wir bitten dies zu berücksichtigen.
Gehrden den, 07.07.'06
Liebes Tagebuch,
heute war einfach ein aufregender Tag in meinem Leben! Ich bin in Gehrden allein über die Straße gelaufen und hab mir dabei nicht mal weh getan.Als ich dann nach Hause kam, hab ich mir in die Hose gemacht und sooooo einen großen Vogel gesehen ( also ich zeig dir das mal: Sooooooooooooooo groß ) . So ich geh jetzt, höre dem Hilly noch etwas beim duschen zu und geh dann im Kleiderschrank schlafen.
Bis Morgen meine Süße und gute Nacht...
Gehrden den, 08.07.'06
Liebes Tagebuch,
heute ist einiges passiert. Ich bin heute Morgen aufgestanden und habe mit schrecken feststellen müssen, das ich ein Mädchen bin! Darüber musste ich dann erstmal nachdenken und dies tat ich auch! Es verging Stunde um Stunde bis ich endlich zu dem Entschluss kam, dass ich das schon länger sein muss. Dann fiel es mir wieder ein: Ich muss den Hilly noch was fragen. Ich ging also zu ihm und fragte: "Was würdest du machen wenn jetzt krieg wäre?" Da sprang der Hilly auf, schlug mich fast K.O., lief zu seinem David Hasselhoff Video, nahm es und sprang durch die geschlossene Terrasentür. Ja das war was, ich bin immer noch am Bluten, da ein Pickel aufgeplatzt ist! Naja, ich gucke jetzt noch Sandmännchen Folge 114 und dann geh ich wieder im Kleiderschrank schlafen.
Bis Morgen meine Süße und gute Nacht...
Gehrden den, 09.07.'06
Liebes Tagebuch,
heute habe ich mir überlegt, das ich doch mehr für meine Gesundheit tun muss. Also machte ich mir einen Fettsalat und trank dazu ein Glas Sonnenblumenöl. Das war vielleicht lecker! Danach gabs dann erstmal 3 schöne, gebrauchte Zigarettenfilter zu rauchen. Einfach unvergleichlich gut. Ich ging also runter in die Küche um mir mein Essen zu machen. Meine Mama war erschrocken, und fragte gleich: "Alexandra was hast du vor?" Ich antwortete: "Ich tue was für meine Gesundheit!" Meine Mutter schüttelte nur den Kopf und ich ging mit meinem Fettsalat, dem Glas Sonnenblumenöl und meinen 3 Zigarettenfilterkippen zurück in mein Zimmer. Ich sage euch der Salat und der Drink waren genial...ganz zu schweigen von den Filtern! So ich bin jetzt ziemlich müde und gehe wieder im Kleiderschrank schlafen...
Bis Morgen meine Süße und gute Nacht...
Gehrden den, 10.07.´06
Liebes Tagebuch,
heute habe ich mir überlegt, das ich doch einmal in meinem Leben alleine grillen will. Also bin ich heute mittag, in den Garten gegangen und habe versucht, den Grill anzumachen. Erst habe ich nur die doofen Zeitungen, die ich eigentlich verteilen sollte auf den Grill geschmissen, aber das hat nicht so viel Spaß gemacht. Die wollten nicht brennen. Da bin ich in den Keller gelaufen und habe so komische Holzstöcker, die mindestens soooooooooooooooooo lang waren, geholt und sie dazu geworfen, aber das wollte immer noch nicht brennen. Dann habe ich mir von dem Hilly ein Streichholz geliehen und dazu gelegt. Aber es brannte immer noch nicht. Ich taperte letzten endes los und suchte nach einem Feuerzeug. Nach 2 Stunden ausgiebigen Suchen, fand ich eins in meiner Hosentasche. Ich schüttete noch schnell 2Kg Grillkohle neben das Papier und den sooooooooooo großen Stöckern und versuchte dieses nun in brand zu stecken, was aber aus unerfindlichen Gründen nicht funktionieren wollte. Ich überlegte wieder und nach einer weile fiel es mir wie Schuppen von den Augen: "Da muss was brennbares rein". Im Keller suchte ich dann nach etwas, ich fand zum Glück, eine Flasche Frostschutzmittel. Mit meinem neu gefundenen Schatz, ging ich also zum Grill, kippte die komplette 5l Flasche drüber und zündete es an. Mann, das war ein Feuer! Da ich schon richtig hunger hatte holte ich mir von drinnen, Würstchen und legte sie auf das Papier. Die waren aber sofort schwarz. Also kippte ich die hälfe des brennenden Zeugs auf die betonierte Terasse und trat es aus, damit die Terasse nicht anfängt zu brennen. Ein Würstchen hat sogar gebrannt und ich schmiss es deshalb ins Wasser. Die Kohle glühte nur noch und ich legte die restlichen, nicht weggeworfenen Würstchen drauf. Da fiel mir auf, dass das Würstchen im Wasser doch irgendwie aussah, wie ein Pimmel, ein "Jesus-Pimmel", der Jesus konnte nämlich auch über Wasser gehen, weißt du. Aber als die "Jesus-Pimmel" fertig waren, wollte ich sie nicht mehr essen und schmiss sie in die Grüne Tonne. Ja das war ein Tag, so ich geh jetzt wieder im Kleiderschrank schlafen..
Bis Morgen meine Süße und gute Nacht...
Gehrden den, 11.07.'06
Liebes Tagebuch,
heute war ich bei einer Freundin, da haben wir Sing Star gespielt. Das war voll lustig. Ich hab das aber nicht richtig hingekriegt und immer verloren. Und meine Freundin hat die ganze Zeit gelacht, weil ich mit der Hand, die frei war immer sooooo gemacht habe, beim Singen. (Ich zeig dir das mal: So sah das aus.) Allerdings wollte sie nicht verstehen, das ich so besser singen kann. Sie meinte sogar, das sähe aus, als hätte ich Parkinson. Ja, das war was! Aber dann musste ich mit dem Hund raus und da kam es noch besser. Ich ging aus dem Haus und es fing an zu regnen, aber der Hund musste nunmal raus. Also holte ich mir einen durchlöcherten Regenschirm, damit ich nicht nass werde und ging raus. Der Hund freute sich und ich wurde seltsamer Weise doch nass und wegen dem Regen konnte man meinen Feinripptanga sehen. Das war ein richtig tolles Gefühl, als die Jungs mir hinterher pfiffen.Die waren nämlich richtig Sexy die hatten auch so scharfe Unterwäsche und so wunderschöne faltige Haut. Ich war 10 Minuten draussen und noch viel länger rollig. Dann bin ich aber wieder rein gegangen. So jetzt muss ich noch duschen und danach geh ich wieder im Kleiderschrank schlafen....
Bis Morgen meine Süße und gute Nacht...
Gehrden den 12.07.’06
Liebes Tagebuch,
heute war ich bei einer Tanzschule. Ich wollte nämlich meine neuen Freunde von gestern, mit einem Tänzchen überraschen. Als ich da so hinkam, waren da ganz viele gut aussehende Menschen, ich fühlte mich sofort heimisch. Der Tanzlehrer kam in den Raum und jeder sollte sich einen Partner suchen, aber irgendwie wollte niemand mit mir tanzen, also musste der gut aussehende Tanzlehrer, mit mir tanzen. Der war ja so sexy. Er ist ca. 30 Jahre alt, hat eine wunderschöne Hornbrille mit Flaschenboden dicken Gläsern, wilde, fettige Haare und 5 Brücken im Mund inklusive einer Zahnspange. Ich war so glücklich, dass ich schon gleich los tanzen wollte, aber mein Tanzlehrer sagte: „Wir müssen auf den „Bumm“ warten!“ Also wartete ich und wartete und wartete und wartete. Nach einer halben Stunde, tanzten alle, außer mir. Ich fing an zu weinen und alle zeigten mit dem Finger auf mich und lachen. Da musste noch mehr weinen und vor lauter weinen merkte ich zuerst gar nicht, dass ich mir in den Feinripptanga gepinkelt hatte. Eine gelbe Pfütze entstand um mich herum. Dann lachten die Leute noch viel lauter und ich wollte weg rennen aber ich rutschte in meinem kleinen Malheur aus und fiel mit dem Gesicht direkt in die Pfütze. Ja das war was. Aber das schlimmste kommt noch. Der Hilly wollte mich so nicht mit dem Auto mitnehmen, da musste ich dann ganze 500m zu Fuß gehen. Da bin ich jetzt richtig fertig von. Ich muss dann jetzt duschen, der Weg war nämlich richtig anstrengend, denn Bergab gehen ist nicht gerade einfach und danach geh ich wieder im Kleiderschrank schlafen…
Bis morgen meine Süße und gute Nacht…
Gehrden den 13.07.’06
Liebes Tagebuch,
heute habe ich auf die Kinder von meinem besten, besten, besten Nachbarn aufgepasst. Wir waren auf einem Kinderspielplatz, es war einfach herrlich, so als ob ich schon 3 Tage auf dem Spielplatz wäre. Ich holte mir einen Sonnenbrand, das ist voll doof, ich kann nicht sitzen und ich hab überall so komische Furunkel. Die sind riesig, ich zeig dir das mal, soooooo groß sind die. Da hatte dann so ne Idee, ich schnappte mir die Kinder unterm Arm und rannte zu denen nach Hause, um mir eine Furunkel-Krem zu machen. Ich ging also in die 40.000€ teure Küche und machte mich daran einen Topf zu suchen. Ich räumte alles aus und fand in der hintersten Ecke in dem letzten Schrank einen großen 15l Topf. Ich stellte ihn auf das Keramikfeld und schüttete 5l Nagellackenentferner, 2kg Kakaopulver, 500g Meeressalz, 3l Aloe Vera, 2kg Gehacktes und 1kg klein gehacktes Schmirgelpapier hinein. Ich nahm den Deckel des 40l Kochtopf (denn der vom 15l Topf war nicht aufzufinden) und deckte ihn ab. Als die Masse eine halben Stunde auf kleiner Stufe geköchelt hat, schmierte ich mir die Furunkel ein und es hat so richtig wunderschön gejuckt. Die Abszess Furunkel wurden immer größer. Ich schmiss den Topf vor Schreck um und die unsäglich teure Küche fing Feuer. Ich rannte raus und die Kinder fingen auch Feuer als ich durch das Feuer rannte. Ich schmiss sie auf den Boden und trat auf sie ein, damit sie ausgingen. Nach gut einer Stunde hatten sie dann aufgehört zu brennen und ich lief mit der Krem nach Hause. Das war ein Tag, so ich geh jetzt wieder im Kleiderschrank schlafen….
Bis morgen meine Süße und gute Nacht…
Gehrden den, 15.07.’06
Nachtrag vom:
Gehrden den, 14.07.’06
Liebes Tagebuch!
Tut mir leid, dass ich dir gestern nicht geschrieben habe, aber ich hatte mein Tagebuch verlegt. Das war gar nicht lustig. Ich erzähl dir mal, was gestern so passiert ist. Als ich gestern Morgen aufgestanden war, sah ich durch mein Fenster einen wunderschönen Schwarm Vögel. Es waren Tauben. Um sie besser sehen zu können ging ich runter auf die Terrasse und setzte mich dort hin. Sie kreisten den ganzen Tag um unser Haus und kackten wie die Weltmeister. Sie schissen wirklich alles voll. Das Haus, die Terrasse, den Garten und mich. Das war richtig schön erfrischend. Später am Abend, als die Vögel nur noch im Baum und auf dem Haus saßen, kamen noch drei komische, nette Leute vorbei: Öff Öff, Tüt Tüt und Frieden. Sie erzählten mir, dass sie Penner seien und bei mir in der hintersten Ecke meines Gartens leben. Und das, wenn man den Frieden finden will, man nur zu Öff Öff und Tüt Tüt gehen muss. So saßen wir den ganzen Tag da, unterhielten uns über Vogelmist, das Leben nach dem Tod, Fettsalat und den Weltfrieden. Nachts ging ich dann irgendwann in meinem Kleiderschrank schlafen und die anderen Drei pennten auf meinem Sofa…
Bis morgen meine Süße und gute Nacht…
Gehrden den, 15.07.’06
Liebes Tagebuch,
heute war es einfach fantastisch. Ich traf einen alten Freund den ollen Sirch. Mit dem war ich mal zusammen, weißte? Also ich traf den da so wie er durch Gehrden lief. Ich Nahm ihn mit nach Hause und machte ihm erst mal nen Fettsalat, den er aber nicht aufaß. Er kotze mir den leckren Fettsalat quer durch die Küche, ich konnte den leckeren Fettsalat ja nicht da so liegen lassen. Also nahm ich mir einen Löffel und versuchte alles wieder in die Schüssel zu tun. Es gelang mir auch. Sirch sagt mir das er so nicht kommunizieren will, ich weis noch nicht mal was kommunizieren ist, aber ich sagte: „Ok, ich melde mich bei dir!“ Er sagte nur: „Nein, ich melde mich bei dir!“ Er rannte los, ich setzte mich hin und aß den Fettsalat auf. Ja das war was. So jetzt bin ich voll und müde. So ich jetzt wieder im Kleiderschrank schlafen…
Bis morgen meine Süße und gute Nacht…
Gehrden den, 16.07.’06
Liebes Tagebuch,
heute war es mal wieder total aufregend. Mein Nachbar, Herr Feinripp, der ist ja so, so sexy, dass ich ihn heute den ganzen Tag beobachtet habe. Wenn er mal zu mir rüber geguckt hatte, hab ich ihn ganz verwegen angelächelt. Darauf hin hat er mir sogar zugewinkt. So nach gut 4 Stunden rum sitzen, lähmenden lächeln und beobachten, hatte ich mir ein Herz gefasst und bin zu ihm rüber gegangen. Ich fragte ihn ob er mit mir vielleicht Kaffee trinken wolle. Er grinste nur voll sexy mit seinen 3 Zähnen im Mund und gingen zu mir. Drinnen setzte ich mich auf einen harten, doofen Stuhl, während ich Herrn Feinripp meinen besten und bequemsten Nagelstuhl anbot. Er setzte sich voller Freude auf den Stuhl und aß zusammen mit mir ein Stück Fettarmen Grauschimmelfußpilzkäsekuchen. Der war vielleicht köstlich. Dazu tranken wir eine gute Tasse hausgemachten warmen Martini mit Milch, Zucker, Mehl und Petroleumöl. Er packte sich dann noch etwas vom Kuchen ein und ging nach Hause, weil er den Kuchen einfieren wollte. Jetzt bin ich aber voll geschafft und super Satt und gehe im Kleiderschrank schlafen…
Bis morgen meine Süße und gute Nacht…
Gehrden den, 17.07.’06
Liebes Tagebuch,
heute habe ich keine Lust einen Eintrag zu machen, denn ich muss Morgen früh raus, weil ich nach Bad Karlshafen fahre. Tut mir leid, aber ich geh jetzt wieder im Kleiderschrank schlafen…
Bis morgen meine Süße und gute Nacht…
Irgendwo den, 18.07.’06
Liebes Tagebuch,
heute war alles voll doof. Ich kam um 14 Uhr bei einer Freundin in Altenbeken an, denn wir wollten Zelten fahren, aber sie war nicht mehr da. Es lag lediglich ein Zettel mit der Aufschrift: „Hallo Alexandra, du bist leider zu spät! Du musst jetzt laufen, wir warten auf dich und bauen schon mal das Zelt auf! Wir sehen uns dann Morgen, wenn du gut vorankommst!“ auf der Straße. Ich nahm ihn und zerknüllte ihn in 1000 Teile. Ich schaute mich um und sah niemanden. Niemanden kam zu mir und sagte: „Ey Alter, du bist oll der Loser, keiner mag dich. Sogar deine Freunde lassen dich zurück“ Das schlimmste daran war, dass er Recht hatte. Diese Erkenntnis traf mich wie ein Schlag und ich fühlte mich von der einen auf die andere Sekunde völlig alleine und verlassen, denn Niemanden war auch schon gegangen. Aber da ich ja Zelten wollte, sattelte ich meinen Stuhl und ritt auf ihm los. Leider kam ich nur bis zur nächsten Straßenecke, da brach mein treuer, lieber Stuhl zusammen. Ich zwang mich noch eben dazu, ein paar Tränen zu weinen. Ich schnallte mir alle meine Sachen auf den Rücken und lief los. Ich lief und lief, und wollte auch gar nicht mehr aufhören da stellte ich fest, das ich nicht mehr laufen wollte und durst hatte. Ich hielt an der Tanke in Schwaney kaufe mir 10 Liter Wasser und fragte den gut aussehenden, 50 jährigen Tankwart nach dem Weg. Er sagt mir, dass ich jetzt erst mal Richtung Brakel laufen sollte. Daraufhin gab ich ihm noch einen Kuss und lief in die von ihm angegebene Richtung. Nun sitze ich hier im Dunkeln, gut 2 Kilometer hinter Brakel und ich gehe jetzt schlafen….
Bis morgen meine Süße und gute Nacht…
Bad Karlshafen den, 19.07.’06
Liebes Tagebuch,
heute war ein verdammt heißer Tag. Ich konnte letzte Nacht nur 2 Stunden schlafen, da mich Riesenmücken die komplette Nacht versucht haben zu stechen. Deshalb hab dann noch in der Nacht beschlossen weiter zu laufen. Jedoch stolperte ich eher vor mich hin. Als es dann hell wurde und ich endlich wieder was sah, trank schnell noch den Rest des Wassers aus und lief dann weiter. Ich erblickte auf einem Schild, welches mir zu verstehen gab, dass es nur noch 20 Kilometer bis nach Bad Karlshafen seien. Ich schaute auf eine Kirchturmuhr und stellte mit schrecken fest das wir schon 12 Uhr hatten. Als ich dann durch Godelheim lief brach ich erschöpft und durstig mitten auf der Straße zusammen. Kurze Zeit später öffnete ich die Augen und blickte einen sexy Rentner mit einem zahnlosen Grinsen an, der mir einen Kaffee anbot. Ich trank hastig meinen Kaffee aus, gab dem süßen Kerl noch ein Küsschen und lief weiter. Nach einer Weile erblickte ich ein funkelndes Ortsschild mit der Aufschrift „Beverungen“. Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn ab und stellte fest, das da neben mir ein See war. Aber ich bin mir bis jetzt sicher, dass der nicht immer da war. Ich sah nach links und rechts und lief weiter Richtung Bad Karlshafen. Doch als ich am Ortsausgang angekommen war wusste ich nicht mehr weiter und sah mich verzweifelt um. Da erblickte ich eine am Wegesrand stehende Kuh. Die Kuh nickte mit dem Kopf und ich lief fröhlich weiter. Ich lief und lief und hatte das Gefühl verfolgt zu werden, aber immer wenn ich mich umdrehte sah ich nur die Kuh, welche mich unmöglich verfolgen konnte. Ich erreichte Würgassen und in der Ortsmitte hörte ich plötzlich Hufe hinter mir. Ich drehte mich um und sah die nette, freundliche Kuh. Ich blickte ihr tief in die Augen, schwang mich auf ihren Rücken und ritt mit ihr - nicht in den Sonnenuntergang - aber nach Bad Karlshafen. Ich kam an dem Campingplatz an und klopfte der Kuh zärtlich auf den Hintern um mich bei ihr für ihre treuen Dienste zu bedanken. Vor einem der Zelte warteten bereits meine Freunde und ich ging zu ihnen. Da ich jetzt total erschöpft bin und da wir ja schon 18 Uhr haben lege ich mich in meinen Schlafsack und schlafe…
Bis morgen meine Süße und gute Nacht…
Bad Karlshafen den, 20.07.’06
Liebes Tagebuch,
heute war es einfach nur klasse. Wir saßen draußen an der Weser und haben die ganze Zeit im Wasser geplanscht. Allerdings fing es dann irgendwann an zu regnen und ich hatte gerade erst meinen Schlafsack nach draußen gelegt und meine Tasche ausgepackt, um alles Mal zu säubern. Die anderen räumten alles, so schnell es nur ging ins Zelt. Nur meine Sachen ließen sie draußen. Ich merke es zuerst nicht, aber als mein Top ins Zelt flog, fiel es mir dann endlich auf. Ich holte meine Sachen rein und kuschelte mich schmollend in meinen klatschnassen Schlafsack. Die anderen holten sich Pizza und ich bekam die Kruste, die übrig geblieben war. Das war ein toller Tag. Jetzt rolle ich mich in meinem Schlafsack zusammen und schlafe…
Bis morgen meine Süße und gute Nacht…
Gehrden den, 21.07.’06
Liebes Tagebuch,
heute war es voll stressig. Wir sind heute Morgen aufgestanden und haben beschlossen wann wir das blöde Zelt abbauen. Ich sollte den Müll wegbringen, dass war voll unfair. Aber zum Glück gingen mir auf dem Weg mindestes 5 Mal die Müllsäcke auf. So hatte ich doch noch etwas zu tun. Auf dem Rückweg stolperte ich dann vor mich hin. Die anderen hatten das Zelt schon abgebaut und so musste ich nur noch meine Sachen zusammen suchen. Auf der Rückfahrt nach Hause schwieg ich so vor mich hin und dachte über die freundliche Kuh nach, die ich wohl nie wieder sehen würde. Aber als ich dann zuhause ankam war das alles vergessen und legte mich gleich erstmal hin und schlief ungefähr 6 Stunden. Jetzt bin ich grade wieder aufgestanden und hole mir noch einen Tee und danach gehe ich wieder in meinen über alles geliebten Kleiderschrank schlafen…
Bis morgen meine Süße und gute Nacht…
Gehrden den, 22.07.’06
Liebes Tagebuch,
heute habe ich beschlossen so lange nicht mehr zuschreiben als wie ich nicht, meinen Lieblingsstift gefunden habe. Also das kann sich nur um Wochen handeln. Ich geh jetzt im Kleiderschrank schlafen…
Bis dann meine Süße und gute Nacht…
Gehrden den, 20.09.’06
Liebes Tagebuch,
es tut mir wirklich schrecklich Leid, dass ich dir so Lange nicht mehr geschrieben habe. Aber ich habe eine wirklich gute Entschuldigung. Wie du bestimmt noch weißt, habe ich vor knapp einem Monat meinen Lieblingsstift verloren und ich habe auch bestimmt 2 Tage nach ihm gesucht, bis mir morgens einfiel, dass ich ja sowieso am PC schreibe. Mit dieser Erkenntnis habe ich mich dann besonnen und wollte auch abends wieder Schreiben. Allerdings entdeckte ich auf der Website der Hamburger Polizei, dass ich Online Strafanzeigen aufgeben kann. Ich fand das voll lustig und dachte mir, ich probiere das mal aus. So habe ich mich selbst Angezeigt. Das, was danach kam, war dann nicht mehr so lustig! Als die Polizei mir am Morgen des 24. Juli die Zimmertür eintrat und mich abführte, dachte ich erst, ich sei bei „Versteckte Kamera“. Dem war aber nicht so. Denn die Polizei war gar nicht Begeistert davon, dass ich aus Spaß an der Freude einfach so ne Anzeige aufgegeben hatte und deshalb Steckten sie mich in den Knast. Da saß ich auch bis gestern meine Strafe ab. Aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass es so schlimm gar nicht war. Ich habe nämlich sofort Freunde gefunden. Von Dieb über Mörder bis hin zu Vergewaltiger war alles Vertreten und mit meiner Zellen Genossin verstand ich mich besonders gut. Sie ist so 1,90 m groß, ist ganz doll muskulös und hat nur eine Augenbraue über 2 Augen. Es war nur ein bisschen Komisch, dass sie mir die ganze Zeit Komplimente machte und ich glaube, sie hat mich auch angebaggert. Aber irgendwie war sie auch ganz süß. Das schlimmste am Gefängnis ist, das man morgens immer einen Dildo im Popo hat und einem die Mumu ganz doll weh tut. Aber man sagte mir, das sei Normal und ich hab es schließlich ja auch überlebt. Das ist das Wichtigste. Na gut, ich bin jetzt aber auch ganz schön fertig. Das Leben hier draußen ist echt hart! Ich schreib dir jetzt nur noch, was ich der Polizei geschrieben hab.
"Hallo liebe Polizei! Ich bins, die Alex. Ich habe auf Ihrer Website entdeckt, das man Online Strafanzeigen aufgeben kann und dachte mir, ich probier das mal aus, um zu sehen, ob das wirklich so einfach ist, wie sie es schildern. Ich zeige mich hiermit also selber an. Suchen sie sich eine Straftat aus. Ich würde mich über eine baldige Anzeige freuen.
Mit freundlichem Gruß
Alexandra S.
Sei bitte nicht mehr böse. Ich geh dann jetzt auch wieder im Kleiderschrank schlafen.
Bis morgen meine Süße und gute Nacht…
Gehrden den, 21.09.’06
Liebes Tagebuch,
heute möchte ich dir etwas Gestehen. Ich habe vor einiger Zeit mit meinem Führerschein angefangen und ich habe auch schon die theoretische Prüfung bestanden. Nur das mit dem doofen Fahren will einfach nicht so recht klappen. Ich weiß nicht so recht, wie ich dir das sagen soll, aber es muss raus, denn sonst zerbreche ich daran. Ich glaube echt, das ich zu dumm bin einen Eimer Wasser umzukippen, wenn er schräg am Berg steht, denn ich bin heute zum dritten mal durch die Prüfung gerasselt. Mann, das war voll dumm, der Prüfer war so toll, aber er kann ja schließlich nichts dafür, dass ich so ein blödes Rindvieh bin. Beim ersten Mal war es so:
Ich musste mal ganz dringend aufs Klo, aber ich saß ja im Auto und ich konnte da ja nicht so einfach Reinmachen. Es ist ja nicht mein Auto. Also hab ich ganz feste aufs Gaspedal getreten und ich fuhr mit 100 Sachen durch eine Dreißiger Zone, überfuhr eine rote Ampel, einen Rentner und meinen über alles geliebten Herrn Feinripp. Aber dem Feinripp ist Gott sei Dank nichts passiert.
Beim zweiten Mal war es so:
Ich wollte mal eben schnell über die Straße um einer Freundin zu winken. Aber da ich nicht rüber laufen wollte, bin ich einfach rüber gefahren. So stand ich also auf der falschen Straßenseite in einer Spielstraße. Das war echt voll doof.
Beim dritten Mal war es wie folgt:
Ich träumte so vor mich hin, als ich plötzlich auf der Kofferraumklappe meines Vordermanns einen Aufkleber entdeckte. Allerdings konnte ich ihn aus der vorgeschriebenen Entfernung nicht so recht erkennen, weshalb ich weiter auffuhr. Ich war so gut 3 cm vom anderen Auto entfernt, als ich endlich erkannte, was dort stand: „Wer das ließt ist doof und fällt durch die Prüfung!“ Da wurde ich dann voll sauer und träumte von David Hasselhoff.
Nur wegen diesen Kleinigkeiten fiel ich 3 Mal durch die Prüfung und nach jedem erneuten Mal heulte ich wie ein kleines Baby.
So, jetzt wo ich dir das alles gesagt habe, bin ich wieder mal voll kaputt. Deshalb gehe ich jetzt in den Kleiderschrank, weine und schlafe dann.
Bis morgen meine Süße und gute Nacht…
Gehrden den, 22.09.’06
Liebes Tagebuch,
heute ist mir etwas ganz schlimmes passiert. Als ich nämlich mit dem Fahrrad von der Fahrschule kam, wo ich meinen Fahrlehrer noch mal angefleht hab, mir den Führerschein einfach so zu geben, bin ich irgendwo zwischen Brakel und Gehrden mit dem Rad gestürzt. Das war echt voll doof. Ich hab richtig doll geweint, weil mein Fahrlehrer mir den Lappen nicht geben wollte, da bin ich dann irgendwie auf der falschen Spur gefahren und ich merkte erst im letzten Moment, dass mir ein Schwertransport entgegen kam. Ich hab mich so schlimm erschrocken, dass ich erst in den Straßengraben fuhr, dann voll in die Eisen ging und so über den Lenker abstieg. Ich fiel in einen ganz dornigen, pieksenden Dornenbusch. Ich versuchte mich krampfhaft zu Befreien, während ein kleines Kind auf einem rosaroten Fahrrad mit Stützrädern neben mir herfuhr und mich auslachte. Ich wälzte mich hin und her und nach einer ganzen Weile habe ich es geschafft Aufzustehen. Als ich dann wieder auf mein Rad stieg, um so schnell wie möglich nach Hause zu kommen und die David Hasselhoff-Kuscheldecke zu ersteigern, merkte ich, dass ich komischer Weise ganz, ganz langsam war und mir meine Haare weh taten. Als ich dann ankam, schaute meine Mama mich ganz verstört an. Ich fragte sie, was denn los sei und sie Antwortete: „Mein Kind, was ist passiert? Warum bist du so schmutzig? Warum hast du Striemen im Gesicht und warum hängt ein Brennender Dornenbusch, der nicht verzehrt wird in deinen Haaren?“ Ich dachte nach, aber das waren mir zu viele Fragen, also ging ich beleidigt und mit einer Rolle Mullbinden auf mein Zimmer. Da stellte ich dann fest, dass ich den Busch, in den ich gefallen bin, sich in meinen Haaren verfangen hatte und er brannte, wurde aber nicht verzehrt. Erst war ich erschrocken, aber dann fand ich ihn irgendwie schön. So schnitt ich mir die Haare ab, damit er von mir los kommt und topfte ihn ein. Jetzt steht er auf meiner Fensterbank und ich kann nicht mehr aus dem Fenster sehen. Aber das ist mir egal. Ich binde mir jetzt noch die Mullbinde um den Kopf und gehe dann im Kleiderschrank schlafen. Ich bin nämlich voll kaputt vom Haare schneiden.
Bis morgen meine Süße und gute Nacht…
Gehrden den, 23.09.’06
Liebes Tagebuch,
heute habe ich meinen Lieblingsstift wieder gefunden. Echt, jetzt habe ich voll lange nach meinem Stift gesucht, und dann stelle ich heute Morgen fest, dass er mir hinter dem Ohr klebte. Jetzt bin ich wieder total Glücklich. Aber es ist auch was Komisches passiert. Als ich nämlich heute Morgen aufstand, roch es in meinem Zimmer ganz seltsam. Aber das war mir egal, denn ich hatte beschlossen, lieber meinen Busch zu gießen, als zu Atmen. Aber als ich das tat, stellte ich fest, dass der Busch trotzdem weiter brannte. Das war toll. Als ich dann grade anfangen wollte einen Bollywood-Film zu gucken, sagte mir eine Stimme aus dem Busch: „Ey Bückstück, dir hat wer auf die Rübe gekackt. Das stinkt ja wie die Pest! Geh dich mal waschen du Drecksau!“ Mir blieb fast das Herz stehen, denn ich wusste ja nicht, dass der Busch auch sprechen kann. Aber wie dem auch sei. Er hatte Recht, mir hatte nachts tatsächlich wer „Ah Ah“ auf den Kopf gemacht. Ich frage mich, wer das wohl gewesen sein mag. Aber diesem Geheimnis werde ich wohl erst Morgen auf den Grund gehen können, denn ich muss mich jetzt erst duschen und danach gehe ich schlafen. Natürlich im Kleiderschrank.
Bis morgen meine Süße und gute Nacht…
Gehrden den, 24.09.’06
Liebes Tagebuch,
heute ist eine Menge passiert. Aber leider sind es nicht nur gute Sachen, dennoch erzähle ich dir alles. Ich fange mit dem Guten an.
Als ich heute Morgen aufstand, bin ich sofort zu meinem Busch gegangen um mich mal richtig mit ihm zu Unterhalten. Ich habe ihn ja nun schon seit 2 Tagen. Eigentlich ist der richtig nett aber er scheint etwas krank zu sein. Ich glaube, er hat das Tourette-Syndrom, denn er benutz sehr viele Kraftausdrücke. Ich werde mich sicher daran gewöhnen. Naja, auf jeden Fall haben wir uns erstmal Unterhalten und ich fragte ihn viele Dinge. Ich weiß jetzt, dass er 2 Jahre alt ist, das er Tourette hat, er mich hasst, weil ich ihn, wie er sagt auf meine „verschissen hässliche Fensterbank“ gestellt habe und ihn in einen „viel zu kleinen verwichsten Topf“ gepflanzt habe und er Georg heißt. Außerdem habe ich nun herausgefunden, wer sein Geschäft auf meinem Kopf erledigt hat. Es war mein Hund. Irgendwie scheint er mich nicht zu mögen. Ich versteh das nicht! Ich bin doch so ein netter Mensch und ich hab ihm noch nie etwas getan. Aber ich glaube so sind Hunde nun mal.
Jetzt möchte ich dir die schlimme Nachricht schreiben.
Weil Georg Busch sich auf meiner Fensterbank nicht wohl fühlte, wollte ich ihn in meinen Schrank einquartieren. Das hat auch alles prima geklappt, denn da Georg ja brennt, aber nicht verzehrt wird, dachte ich, das gilt auch für alles andere, was mit seinem Feuer in Berührung kommt. Leider ist das aber nicht so. Ich stellte ihn in den Schrank und prompt stand alles in Flammen. Sogar meine Feinripptangas. Ich rannte los auf der Suche nach etwas, was den Brand löschen könnte und ich fand auch etwas. Spiritus. Der half aber gar nichts und es brannte nur noch mehr. Da kam der Hilly in mein Zimmer gestürmt, rannte zu meinem Musikregal und schmiss alle meine CDs ins Feuer. Ich dachte er wollte das Feuer damit löschen, aber es schien ihm Spaß zu machen und deshalb fing ich an zu weinen. Ich weinte und weinte und weinte und da stellte ich fest, dass ich das Feuer ausgeweint hatte. Da war ich dann wieder glücklich. Jetzt ist Gott sei Dank alles wieder gut, aber ich habe nun keinen Schlafplatz mehr und muss mir einen Neuen suchen. Ich werde dir Morgen sagen, wo ich ab jetzt schlafe. Ich mach mich nun auf die Suche.
Bis morgen meine Süße und gute Nacht…
Gehrden den, 25.09.’06
Liebes Tagebuch,
heute Morgen gegen 1 Uhr hatte ich endlich einen neuen Schlafplatz gefunden. Als ich so durch mein Zimmer stolperte, kam mir eine Erleuchtung. Allerdings musste ich feststellen, dass es so hell war, weil Georg so grell leuchtete. Vielleicht bin ich aber grade deshalb auf meinen neuen Schlafplatz aufmerksam geworden. Das Sofa. So hüpfte ich also rüber zu meinem neuen geliebten Plätzchen. Doch auf dem Weg dorthin fiel mir auf, dass vor meiner Couch ein Tisch stand, der obwohl ich wacker auf ihn zusprang nicht aus dem Weg gehen wollte. Dennoch gab ich die Hoffnung nicht auf, dass er noch im letzten Moment aus dem Weg gehen würde. Aber da lag ich falsch, denn als ich dann fast angekommen war stolperte ich über diesen doofen Tisch und brach mir beide Beine. Bewegungsunfähig lag ich dann solange zwischen Tisch und Sofa, bis ich einschlief. Irgendwann gegen Mittag wachte ich dann schmerzerfüllt auf, während Georg wieder schimpfte und lachte. Er fand das nämlich saukomisch, wie meine Beine aussahen. Die waren voll komisch verdreht und da guckten auch die Knochen raus. Das war mir aber egal. Busch lachte weiter, als ich mir überlegte, was ich denn so als Gute-Morgen-Aufsteh-Musik hören wollte. Doch da fiel mir ein, dass der Hilly ja alle meine CDs verbrannt hatte. Da fing ich dann so richtig laut an zu weinen, robbte mich unter mein Sofa und blieb da so lange, bis der Hilly ins Zimmer kam. Kaum hatte dieser das Zimmer betreten, grölte Gregor los: „Bück dich Schlampe. Tu es. Ich befehle es dir!“ Hilly entgegnete aber nur ein unverständliches Grunzen und haute wieder ab. Da kam meine Mama ins Zimmer und meinte: „Mein Kind, du kannst doch nicht erst deinen Kleiderschrank zerstören und heute so einen lärm machen! Der Hilly und ich haben beschlossen, dich für 24 Stunden, in die Schuppen einzusperren!“ Ich nickte und heulte noch lauter. Gregor verabschiedete sich mit einem: „Machs gut du blöde Schlampe. Wir sehen uns in der Hölle Bückstück“ So jetzt muss ich erstmal in den blöden Schuppen, ich hoffe da finde ich auch ein Plätzchen zum schlafen.
Bis morgen meine Süße und gute Nacht…
Gehrden den, 26.09.’06
Liebes Tagebuch,
heute wurde ich nach 24 langen, trostlosen, lustigen und angsterfüllten Stunden aus dem blöden Schuppen befreit. Ich sag dir mal, wie es da so war:
Als ich so in meiner Schubkarre ankam suchte ich erstmal nach einem geeigneten Schlafplätzchen. Ich suchte und suchte und suchte und suchte und suchte. Doch nach 5 Minuten hatte ich dann keine Lust mehr und suchte mir eine Beschäftigung. Ich robbte also mit meinen gebrochenen, verkrüppelten Beinen vom einem Ende des Schuppens ans andere. Das tat ich solange, bis mir die Finger wehtaten. Dann ruhte ich mich erstmal einen Moment aus. Wie ich dann da so saß und mich ausruhte, dachte ich mir, ich könnte mal wieder tanzen und so fing ich an den Ententanz zu tanzen. Ich tanzte wie Wild und plötzlich gab der Boden nach und ich fiel durch die Dielen. Als ich wieder zu mir kam und so um mich rum schaute merkte ich, wo ich da gelandet war. Es war eine Hanfplantage. Ich überlegte mir, wo die wohl herkommt. Aber das war mir zu stressig und so tanzte ich weiter. Als ich dann fertig war, kroch ich so umher und dachte daran, was man alles mit dem „Shit“ machen könnte. Ich fasste mir ein Herz und fing an. Ich backte „Space-Cookies“, produzierte Tee und rauchte mir den Arsch weg. Als dann alles Aufgegessen, ausgetrunken und aufgeraucht war, stellte ich fest, dass meine Beine verheilt waren. Ich stand also auf und lief ein wenig durch die Gegend. Während ich da so rum hampelte, redete ich erstmal mit meinen Wahnvorstellungen. Da waren der Hilly, Georg Busch, ein riesiges Hanfblatt, welches mich essen wollte und ganz viele Spinnen, die ihre Beine in meine Ohren steckten und mir das Hirn rauskratzen wollten. Aber vor den Spinnen hatte ich keine Angst, denn die können ja nichts rauskratzen, was nicht da ist. Das Hanfblatt war auch nicht so schlimm, denn wenn es mich gegessen hätte, hätte ich es von innen aufgeraucht. Georg Busch ist ja sowieso nie furcht erregend, denn der Schimpfte und lachte nur bekifft vor sich hin. Aber der Hilly. Ja, der Hilly, der war echt ein Horrortrip. Der guckte mich nämlich die ganze Zeit ganz komisch an und erzählte mir, wie viel Spaß es ihm gemacht hatte meine CDs zu verbrennen. Außerdem wedelte er unentwegt mit seinem David Hasselhoff-Video vor der Nase herum und machte mich damit ganz schlimm neidisch. Plötzlich wurde ich dann wieder klar. Denn als ich an die Wand sah, an der der Hilly stand, entdeckte ich ein Schild mit der Aufschrift: „Hillys Geheime Hanfplantage! Berühren, Rauchen, Trinken Und Essen Streng Verboten! Bei Zuwiderhandlung: Kastration.“ Ich kletterte so schnell ich konnte wieder nach oben in den Schuppen und versiegelte den Durchbruch. Als ich es mir dann grade in einer Ecke des Schuppens gemütlich gemacht hatte und fast eingeschlafen war, kam der Hilly durch die Tür gebrochen packte mich in die Schubkarre und fuhr mich zurück ins Haus. Dort wartete schon meine Mama auf mich, die mir erklärte, dass die 24 Stunden nun um seien. Sie klebte mir den Mund zu, damit ich keinen Lärm mehr machen konnte und ich ging auf mein Zimmer. Jetzt bin ich aber auch wirklich voll fertig und werde mich wieder unter mein Sofa verkrümeln.
Bis morgen meine Süße und gute Nacht…
Gehrden den, 17.03.’07
Liebe Chrissy, lieber Meier und lieber Kuschelwuschel.
Ihr wundert euch bestimmt, dass ich euch schreibe, aber ich finde das echt voll doof, das ihr mir mein Tagebuch geklaut habt und das dann auch noch auf eurer Homepage veröffentlicht habt.
Also habe ich mir überlegt, dass ich euch deswegen eine Morddrohung schicke. Ich hasse euch nämlich ganz doll viel, ich mag euch nicht mehr und ihr seid echt doof.
Wenn ich euch das nächste Mal besuchen komme, dann werde ich euch mit echten Gänsedaunen ganz viel kitzeln, euch mit Wattebäuschen bewerfen und euch zum krönenden Abschluss mit meinen Haaren verprügeln, während ich euch die Fingernägel schneide. Macht euch also auf was gefasst ihr gemeinen Doofis.
Ja, mehr wollte ich euch auch gar nicht sagen und deshalb kann ich jetzt auch wieder beruhigt im Kleiderschrank schlafen gehen.
Bis bald
HEL
Alexandra S.