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Die verlorenen Seiten der Alexandra S.

Die verlorenen Seiten der Alexandra S.

ALLE hier genannten Personen und Vorfälle sind fiktiv (erfunden) . Jegliche ähnlichkeit zu Lebenden oder Toten Personen und geschehenen Ereignissen ist rein zufälliger Natur. Wir bitten dies zu berücksichtigen.


ein Bild


Gestern haben wir eine Büchersendung von Alexandra S. Mutter erhalten, welche mit Notizen und unveröffentlichten Tagebucheinträgen von ihrer Tochter gefüllt war.

Anbei lag ein Dankesbrief, in dem sich Frau S. dafür bedankte, dass wir die Tagebucheinträge von Alexandra veröffentlicht haben und das sie Aufgrund dessen endlich Zuhause ausgezogen sei.

Kalendarische Daten können wir diesen Notizen leider nicht entnehmen!


Gehrden den, 03.04.2007
Hallo liebes Kuschelwuschel– Team!
Ich, Alexandras Mutter, möchte mich in erster Linie bei euch dafür bedanken, dass ihr das Tagebuch meiner Tochter auf eurer Homepage veröffentlicht habt und sie deswegen von Zuhause ausgezogen ist.

Des Weiteren möchte ich euch mitteilen, dass ich bei der Entrümplung ihres Zimmers auf Schriftstücke von ihr gestoßen bin. Es scheinen diverse Notizen und Tagebucheinträge zu sein, welche sich auf den Zeitraum vom 23.07.06 bis zum 19.09.06. und vom 27.09.06 bis zum 17.03.07 beziehen.

Diese Notizen habe ich anbei gelegt und möchte euch darum ersuchen, diese auf deren Fehlerfreiheit zu überprüfen und sie anschließend auf eurer Homepage den Leuten öffentlich zu machen.

Vielen Dank im Voraus
Mutter S.



Liebe Notiz,

ich muss die Ereignisse meines Tages nun auf unbestimmte Zeit auf Zetteln wie dir verewigen, da ich meinen liebsten, liebsten Lieblingsstift verlegt habe. Ich hoffe du und mein Tagebuch seit mir nicht böse. Das war eigentlich alles, was ich heute loswerden wollte. Morgen schreibe ich dir auf jeden Fall mehr. Versprochen.

Bis Morgen und gute Nacht.


Liebe Notiz,

du glaubst niemals, was mir heute passiert ist. Ich habe mich heute mit einem ganz netten Jungen getroffen, der trotz seiner jungen 20 Jahre voll sexy ist. Um ehrlich zu sein, kann ich nicht mal sagen was mir so gut an ihm gefällt, aber ich glaube es ist die Art, wie er mit mir redet. Denn er hat so einen total süßen Sprachfehler und immer wenn er sagt: „Na Süße!“ spuckt er mich ganz doll an. Echt voll niedlich. Als es dann Abend wurde und er mich noch nach hause gebracht hat, standen wir beide so vor meiner Haustür und keiner wusste so recht, was er sagen sollte. Also habe ich mir ein Herz gefasst und ihn einfach so, ohne darüber nachzudenken, geküsst. Obwohl das dann auch richtig schön und toll war, mache ich mir jetzt ganz schlimm Sorgen, denn ich hab mal gelesen, was dadurch passieren kann und ich glaube, genau das ist eingetreten. ICH BIN SCHWANGER.

Diese Erkenntnis traf mich wie ein Schlag und ich fing ganz doll an zu weinen. Ich wusste einfach nicht, was ich tun sollte, denn ich würde dick, noch hässlicher und meine unbeschwerte Jugend wäre ein für alle mal zu Ende.

Dann wurde mir klar, dass ich mit jemandem darüber reden musste. So fing ich an zu überlegen. Ich dachte und dachte und dachte und irgendwann hörte ich auf zu denken, weil mir einfiel, dass ich ja gar nicht denken kann. Also entschloss ich mich kurzerhand dazu, mit Georg zu reden. Ich sagte ihm, wie sehr es mich bedrückt, nicht genau zu wissen, ob es nun passiert ist oder nicht und fragte, wie ich nun damit umgehen sollte. Oder besser gesagt, was ich dagegen tun könnte. Wie er da so vor sich hin brannte und doch nicht verzehrt wurde, hörte er einfach nicht auf zu schweigen. Doch plötzlich, als ich mich bereits abwenden wollte um ein bisschen zu weinen, schrie er los. „Du blöde Fotze hast dich schwängern lassen? Verdammt bist du scheiße! Und überhaupt, wie und warum soll ich dir dabei helfen? Steck dir doch ne Stricknadel rein oder bück dich du Schlampe.“ als er dann fertig war, mir nicht weiterzuhelfen, fiel mir ein, dass man, wenn man die Treppe runter fällt, man auch sein Ungeborenes verlieren kann.

Das war die Lösung. Ich rannte so schnell ich konnte aus meinem Zimmer, geradewegs auf die Treppe zu. Ich setzte zum Sprung an, verlagerte meine ganze Kraft in meine Beine für diesen alles entscheidenden Sprung. Ich merkte, wie ich mich vom Boden abhob. Ich hatte die Augen geschlossen und es fühlte sich herrlich an, wie mir der Wind durchs Haar strich. Als ich jedoch die Augen wieder öffnete erschrak ich mich fast zu Tode. Während ich da so die Treppe hinunter „glitt“ kam er mir entgegen. Der Hilly. Ich war vollkommen schutzlos. Es gab kein entrinnen. Zuerst sah er mich noch nicht kommen und pfiff heiter die Melodie von „Jump in my Car“, aber als er dann den Blick von seinem David Hasselhoff-Video löste um auf die weiteren Stufen zu achten, erspähte er mich. Er sah, dass ich schnurgerade auf ihn zusteuerte und mit meinen Armen versuchte, die Geschwindigkeit zu drosseln. Dies tat ich jedoch ohne Erfolg. Nicht mal die Flugrichtung änderte sich. Er riss die Augen auf, die durch die Brille ohnehin schon riesig wirkten, und stieß einen unbeschreiblich grellen Schrei aus. Einen Schrei des Entsetzens. Er kreischte förmlich. Doch anstatt mich aufzufangen, umklammerte er sein Video ganz fest und sprang mir entgegen. Wir glitten so ganz knapp aneinander vorbei und alles schien in Zeitlupe ab zu laufen. Als er fast an mir vorbei war sah ich noch, wie sein Ellbogen auf meine Augen zu raste um ihn dann mit voller Wucht in mein Gesicht zu schlagen. Ich begann noch während meines Flugs zu weinen und bemerkte so nicht, das sich meine Flugbahn komplett verändert hatte. Ich öffnete meine mit Blut unterlaufenen Augen, sah wie ich dem Schirmständer immer näher kam und verfing mich letzten Endes mit meinen Haaren in dem Treppengeländer. Das hat mir vermutlich das Leben gerettet. Jetzt hänge ich hier mit meinem Kopf zwischen zwei Geländerstreben und warte, bis die Feuerwehr oder so kommt um mich zu befreien. Ich hoffe sie ist Bald da.

Ich hab dich Lieb und mach dir bitte keine Sorgen!

Bis dann.




Liebe Notiz,

Als ich heute Morgen aufwachte, hatte ich einen Bärenhunger. Ich suchte mein ganzes Zimmer nach etwas essbaren ab, aber fand nur ungesunde Sachen wie Möhren, Sellerie und so ein Zeug. Als ich dann so in meinem Zimmer stand, überlegte ich, was ich gegen meinen Hunger tun könnte. Ich setzte mich auf die Couch, naschte ein bisschen von dem Staub, der sich in der Ecke zwischen Sessel und Sofa gesammelt hatte und versuchte zu denken. Ich schwitzte sogar dabei, aber es wollte einfach nicht klappen. So spazierte ich dann einfach planlos durch das Haus. Auf meinem Weg sah ich eine Menge toller Sachen. Ich sah, wie der Hilly duschte, wie mein Hund die Katze „liebte“ und ganz plötzlich wie aus dem nichts ein Mädchen, das genauso aussah wie ich. Ich erschreckte mich fast zu Tode und machte einen Satz rückwärts, nicht ahnend, dass genau hinter mir die Tiere miteinander „liebe“ machten. Ich trat dem Hund auf den Schwanz, welcher mich daraufhin ins Bein biss. Die Katze schrak auf, sprang auf meinen Kopf, verfing sich in meinen Haaren und zerkratze mir das Gesicht. So taumelte ich mit dem Hund am Bein und der Katze auf dem Kopf blind umher, nicht wissend, dass sich direkt vor mir die Treppe befand.

Ich taumelte weiter und weiter und auf einmal gab der Boden nach. Ich versuchte mit dem noch intakten Bein das Gleichgewicht auf der steilen Treppe zu halten, doch ich trat so heftig auf, dass es brach. Da ich mit dem Bein dann auch nichts mehr anfangen konnte und ich nach vorne Kippte, versuchte ich mit den Händen zumindest noch den Sturz zu bremsen, doch auch dieses Vorhaben war zum scheitern verurteilt, denn sie brachen beim Aufprall. Samt der Arme. Ich stürzte weiter die Treppe hinunter. Die Arme und das Bein schienen ihren eigenen Willen zu haben und flatterten wild umher, während scharfe geborstene Knochen aus der Haut hervorragten und mir unentwegt in die Augen stachen. Als ich endlich unten angekommen war, stolperte noch meine Mutter über mich, schlug mit dem Kopf auf den Boden auf und war auf der Stelle bewusstlos.

Ich ließ sie aber dort liegen und robbte Tränen- und Blutüberströmt in die Küche um meine Wunden zu versorgen. Ich ging an den Arzneischrank, der zu meiner Verwunderung auf dem Boden stand und so für mich leicht zu erreichen war. Ich stellte fest, dass dort eine grüne und eine rote Tube direkt nebeneinander standen. Ich entschloss mich aufgrund dessen, dass ich kaum noch etwas sehen konnte die grüne Tube zu nehmen, weil die nicht so gefährlich aussah. So schraubte ich die Tube auf und trug die kalte, gallertartige Masse auf meine Wunden auf. Natürlich drehte ich erst Arme und Bein in die richtige Position. Es schien auch sofort zu wirken, denn ich konnte Arme und Bein umgehend wieder belasten und sogar stehen. Zwar brannte es erst etwas, aber ich dachte das wäre normal. Plötzlich fiel mir wieder ein, was ich eigentlich wollte. Ich wollte was essen. Ich begab mich zum Kühlschrank und hoffte darin etwas Leckeres zu finden, das keinen großen Aufwand benötigt um es zu zubereiten.

Ich suchte und suchte, warf die Sachen, die ich nicht gebrauchen konnte über die Schulter und stieß letzten Endes auf etwas, das sich links oben in der rechten Ecke befand. Hackfleisch. Es war etwas grau, aber da ich das Etikett nicht mehr erkennen konnte, nahm ich es trotzdem. Denn was ich nicht sehe, kann mir nichts tun. Ich öffnete die Packung und bemerkte, dass der Hund wimmernd von meinem Bein abließ und die Katze das weite suchte. Ich glaube, das lag daran, dass es in der Küche auf einmal so komisch roch. Aber das war mir egal, weil ich so einen Hunger hatte. Ich nahm das Hackfleisch aus der Folie und knetete es mit den Händen ein wenig. Da wurde mir klar, dass ich das Fleisch ja nicht so essen konnte und überlegte mir, was ich damit tun könnte.

Ich brauchte Teig. Denn den könnte ich mit Hackfleisch füllen und dann backen. Ich begann meine Suche nach etwas, aus dem ich Teig machen konnte. Ich sammelte Buttermilch, Mehl, Gleitmittel, Salz, Zucker und etwas von dem Zeug aus dem Siffon der Dusche. Als der Teig dann fertig war, rollte ich ihn aus, stach runde Plättchen daraus aus und füllte zwischen 2 von diesen, mit diversen Leckereien gespicktes Hackfleisch. Als der Backofen vorgeheizt war legte ich die leckeren Teigtaschen rein und wartete darauf, dass sie fertig wurden. Kaum waren die Täschchen 5 Minuten im Ofen, roch das ganze Haus köstlich. Durch den Geruch wachte sogar meine Mutter wieder auf. Sie kam zu mir in die Küche und schrie: „Alexandra! Was machst du hier? Das stinkt ja bestialisch!“ Ich erklärte ihr, dass ich mir ein paar leckere Gammeltäschchen zubereitet und in den Ofen geschoben habe. Sie schüttelte nur den Kopf und verließ die Küche. Da kam der Hilly die Treppe runter gestürmt und rannte meine Mama um, welche wieder mit dem Kopf auf den Boden schlug und erneut bewusstlos dalag. Mir fiel auf, dass er anders gekleidet war als sonst, aber ich vermag nicht zu sagen, was anders war. Es könnte die pinkfarbene, transparente Bauchtasche gewesen sein. Denn diese war das einzige, mit dem er bekleidet war.

In der Tasche befand sich sein geliebtes David Hasselhoff-Video, das sein Geschlechtsteil verdeckte. Sogar er, der sonst nur Grunzt oder unverständliche Laute von sich gibt keifte entsetzt und gestikulierte wild, als ich ihm erzählte was ich gerade im Backofen hatte. Er drehte um, bückte sich zu meiner Mutter, warf sie sich über die Schulter und galoppierte auf dem Hund in den Sonnenuntergang.

Kurz nachdem er fort war, klingelte auch schon die Eieruhr, welche mich davon in Kenntnis setzte, das die Teigtaschen fertig waren.

Ich nahm mir die Katzenkloschaufel, die sich unverständlicher Weise im gelben Sack befand und holte meine Kochkunst aus dem Backofen.

Ich legte mir ein Täschchen auf den Teller und begann zu essen. Es war einfach himmlisch. Das Fleisch war zart und würzig und zerging derart auf der Zunge, das man hätte meinen können, es bewege sich. Der Teig ist auch hervorragend geworden und glitt wie Butter meine Kehle hinunter.

Mehr als 3 der Gammeltäschchen konnte ich auch nicht essen. Die machten nämlich ganz schön Satt. Da aber noch genug übrig waren, schnappte ich mir noch 2 und brachte sie zu Georg. Doch kaum war ich in der Tür, begann er wieder zu schimpfen: „Du eklige Kuh! Was machst du da unten für ne Scheiße? Das stinkt ja noch schlimmer als du. Hast du blöde Schlampe deinen Geruchssinn verloren oder was?“

Ich zeigte ihm, was ich gebacken hatte und begann ihn damit zu füttern. Er biss ab und schaute mich entsetzt an. Seine Flammen erloschen und er brachte kein Wort mehr raus. Er schien den Würgreiz unterdrücken zu wollen. Doch er gewann den Kampf mit dem Mageninhalt nicht. Er übergab sich so stark, wie ich es noch nie zuvor gesehen hab.

Er fing wieder an zu Brennen. Eine riesige Stichflamme stieß aus seinem Geäst um dann wieder zu erlischen. Er war still. Zum ersten Mal in den Monaten, die ich ihn schon habe, sagte er gar nichts mehr.

Völlig geschockt saß ich vor ihm. Ich sprach ihn an. Keine Reaktion. Ich hielt ihm ein Gammeltäschchen vor das Gesicht. Keine Reaktion. Ich begann mit einer Mund- zu -Mund Beatmung. Doch er zeigte keinerlei Vitalzeichen. Als auch die Astmassage nichts brachte, fing ich an zu weinen. Ich hatte meinen einzigen und besten Freund getötet. Aber woher sollte ich denn auch wissen, dass ihn „Menschenessen“ umbringt?

Wie ich da über ihm kniete und weinte, fiel eine Träne von meiner Nase auf Georg. Ich heulte so sehr, dass ich erst nicht bemerkte, dass er ganz langsam aufwachte. Dann vernahm ich ein flüstern. Ich hörte auf zu weinen und sah, dass Georgs Augen geöffnet waren und er mich anblickte. Ich lächelte und er lächelte zurück. Ich hob ihn auf und stellte ihn wieder auf die Fensterbank.

Sein Feuer begann wieder lodern und er wollte etwas sagen. Doch dann schrie er los wie ein Wahnsinniger. „Willst du mich vergiften du blödes Stück scheiße?“ er schimpfte noch weiter, aber das kann ich nicht aufschreiben, weil es viel zu schlimm ist. Er fluchte, schrie, grölte und beschimpfte mich. Er hörte damit auch nicht mehr auf. Er sagte, dass ich nicht mal backen könnte, wenn ich alle Kochbücher dieser Welt auswendig lernen würde.

Ich verließ heulend und wütend mein Zimmer, setzte mich in das Wohnzimmer und drehte „Die Flippers“ so laut auf, wie ich konnte. Doch selbst auf höchster Lautstärke vernahm ich seine Flüche. Er war derart laut, dass selbst Kopfhörer nichts mehr nutzten.

So verließ ich letzten Endes das Haus und besuchte Öff Öff, Tüt Tüt und Frieden in der hintersten Ecke des Gartens mit den letzten verbliebenen Gammeltäschchen. Wir saßen, redeten und aßen.

So klang der Abend langsam aus und ich hatte dank der Komplimente, die ich für das wunderbare Essen bekam, endlich wieder gute Laune. Nun werde ich auch mal langsam schlafen gehen. Die drei haben mich eingeladen, die Nacht bei ihnen zu verbringen.

Bis dann und gute Nacht.


Liebe Notiz,

heute war mir voll langweilig und dagegen wollte ich was tun. So entschloss ich mich kurzerhand dazu, mit Georg einen Ausflug zu machen, denn es war total schönes Wetter.

Ich ging also rüber zur Fensterbank und fragte Georg, was er davon halten würde, mit mir ein bisschen die Welt an zu sehen. Er verdrehte die Augen und sagte: „Du altes Wäschekorbkind weißt doch, wo deine Radtour das letzte Mal geendet hat. Du kognitiv suboptimierte Schlitzpisserin hast mich solange hinter dir her geschliffen, sodass ich jetzt keine Arme und Beine mehr hab. Wegen dir blödem Hyänenexkrement hat der verwichste Asphalt mir meine scheiß Extremitäten abgehobelt. Jetzt steh ich bei dir Bückstück auf der hässlichen drecks Fensterbank und muss den ganzen Tag dich, deine Brechreiz erregende Musik und noch mal DICH ertragen. Ich könnt Strahlkotzen du widerliche Ranzmöse.“

Ich wusste nicht so genau, was er gesagt hatte, da draußen ein wunderschöner Schwarm Vögel her geflogen war und ich damit beschäftigt war, ihn zu beobachten. Ich glaube es waren Vogelsträuße.

So packte ich Georg dann einfach beim Übertopf, steckte ihn so in meinen Rucksack, dass er noch etwas sehen konnte, fiel die Treppe runter, schwang mich auf mein geliebtes Fahrrad und radelte los.

Das Wetter war traumhaft und es schien sogar Georg zu gefallen, denn er schimpfte in einem fröhlichen Ton und seine Schimpfworte waren etwas origineller als sonst. Ich genoss es, wie der verhältnismäßig kühle Wind durch meine langen, strähnigen Haare wehte.

Als wir gut eine Stunde unterwegs waren, hatte ich ganz doll durst und beschloss bei der nächsten Tankstelle anzuhalten um etwas zu trinken zu kaufen. Ich stieg vom Rad ab und stellte den Rucksack neben eine Zapfsäule, damit der Kassierer sich nicht von Georg beleidigt fühlte. Als ich da so vor dem Getränkeregal stand und per Ausschluss verfahren darüber entschied, welches Getränk ich nehmen sollte, sah ich im Augenwinkel ein wunderschönes silbernes Auto an die Zapfsäule fahren, an der Georg wie wild am Fluchen war.

Ich versuchte sogar zu zuhören, aber ich verstand aufgrund der lauten Musik in dem Laden kein Wort. Ich konnte lediglich Wortfetzen wie „Rektalfurunkel, Baumhure, Ich brenne, Zapfsäule, Benzin und Feuer“ vernehmen. Da ich damit aber nichts anfangen konnte und ich außerdem immer noch mit der Auswahl eines Getränks beschäftigt war, hörte ich einfach nicht weiter hin.

Ich hatte mich nach gut 50 Minuten für eine Flasche Wasser entschieden, bezahlte sie, schraubte sie auf, ging aus dem Tankstellenshop, trank einen Schluck und beobachtete den süßen Kerl dabei, wie er das Benzin auf dem ganzen Hof verteilte.

Plötzlich hörte ich Georg wieder fluchen und sah, dass er samt Rucksack umgekippt war. Es musste durch einen Windzug geschehen sein.

Da erkannte ich auch den hübschen Kerl mit der Hornbrille und den langen, fettigen Haaren. Es war der Hilly!

In dem Augenblick fand ich ihn dann auch nicht mehr hübsch. Ich zündete mir eine Zigarette an und sah, dass aus dem Hahn immer noch das Benzin schoss, als ich Georg so laut wie noch nie schreien hörte: „Ey du scheiß verdreckte Salmonelle! ICH BRENNE! BENZIN IST HOCH ENTZÜNDLICH! ALLES WAS MIT MIR IN BERÜHRUNG KOMMT FÄNGT FEUER! DENK MAL AN DEINEN KLEIDERSCHRANK DU BEULE!“

Diesmal verstand ich ihn und ich erkannte auch seine Problematik. Da der Zapfhahn mit der Zapfsäule und diese wiederum mit dem Benzintank unter der Erde verbunden war, würden vermutlich Hillys Haare zu brennen beginnen.

Georg unterbrach mich: „NEIN DU DÄMLICHE FEUCHTFURZANALYTIKERIN! HIER GEHT GLEICH ALLES IN DIE LUFT!“

Er hatte vermutlich Recht und die Benzinlache kam auch immer weiter auf ihn zu. Ich rannte zu ihm rüber, riss ihn weg, setzte ihn mir wieder auf den Rücken, schwang mich auf mein Rad, schmiss die Zigarette weg und radelte so schnell ich nur konnte, als ich hinter mir plötzlich einen irrsinnig lauten Knall hörte. Ich hielt an, drehte meinen Kopf in Richtung Tankstelle und konnte grade noch sehen, wie ein riesiger Feuerball dort empor schoss, wo eben noch die Tankstelle ihren Platz hatte. Ich hatte vor mir dieses Schauspiel länger zu betrachten, doch ich wurde leider von der Druckwelle erwischt, welche mich gut 400 Meter durch die Luft schleuderte, bevor ich direkt neben einem Haufen Heu in den Brennnesseln landete.

Schmerzerfüllt lag ich dort bewegungsunfähig rum und kontrollierte meine Arme und mein Bein darauf, dass der Sekundenkleber, den ich vor einigen Tagen aufgetragen hatte auch noch hielt. Das tat er zum Glück auch und ich hatte weder Brüche noch offene Wunden durch den Aufprall erlitten. Aber wo war Georg? Ich suchte ihn beim da rum liegen. Vergeblich. Ich entschloss mich ganz leise zu sein um ihn vielleicht zu hören. Und tatsächlich. Ich hörte ihn fluchen und er schien nicht allzu weit entfernt zu sein. Als ich dort so lag und versuchte mit Georg zu sprechen, der mich aber nur wieder beschimpfte, wurde es mir ganz schön warm.

Ich ging davon aus, dass es die Sonne war, die unentwegt auf mein Haupt schien. Doch als es dann anfing komisch zu müffeln, glaubte ich, dass es meine Haare waren, die Feuer gefangen hatten. Ich sprang auf, lief mit den Armen über dem Kopf umher und versuchte das Feuer in meinem Haar zu löschen, in dem ich meinen Kopf unentwegt in die Brennnesseln Schlug.

Nach gut 5 Minuten stellte ich fest, dass es nicht meine Haare waren, die brannten sondern der Heuhaufen neben mir. Durch die lodernden Flammen konnte ich Georg erkennen, welcher von den Flammen eingekreist war und kreischte: „Hey du Schimmelmöse, ich sehe dich doch da stehen du minderwertige Schinkentitte. Jetzt sieh verdammte Kacke noch mal zu, dass du mich hier rausholst. Ich hab doch keinen Bock so´n Opfer zu sein wie du, du hässliche Nachgeburt.“

Ich sammelte also all meinen Mut, den ich beim Sturz verloren hatte, wieder ein, setzte mir den Rucksack auf den Kopf um mich nicht zu verbrennen und sprang durch die Wand aus Feuer. Kaum war ich durch diese hindurch, stolperte ich über einen hervorstehenden Heuhalm und schürfte mir beim Aufprall die Knie auf. Aber ich verdrängte den Schmerz sofort, um Georg in seiner Not zu helfen. Als ich dann bei ihm angekommen war und mich zu ihm hinunter bückte, um ihn mir wieder in den Rucksack zu stecken, begann er zu lachen.

Ich sah ihn verdutzt an und hoffte darauf, dass er mir erzählte, was so komisch sei. Als er dann wieder einigermaßen bei Atem war klärte er mich auf: „Ja, da staunst du was? Du bist echt so ein selten dämliches Gesäuge, da fehlen mir fast die Worte. Du misslungene Abtreibung kriegst es auch nicht geregelt, einmal nach zu denken. HALLO! Ich bin ein brennender, sprechender Busch, der von seinen Flammen nicht verzehrt wird. Und was sagt uns das?“ Ich versuchte zu denken. „Genau! Es sagt uns, dass ich ein Gott bin. Und Götter tun was für gewöhnlich nicht? Richtig! Sie sterben nicht. Das einzige, was mich umbringen könnte ist deine Kochkunst und die Tatsache, dass man sich über dich einfach nur noch totlachen kann. Du gehirnmassenmäßig benachteiligter Darmdübel bist wirklich so was von strunzendumm, das tut ja schon fast weh.“

Da konnte ich dann nicht mehr an mich halten und begann zu heulen wie ein kleines Baby. Ich heulte und heulte und schniefte und heulte, während Georg sich prächtig darüber amüsierte, dass das Feuer uns immer enger umschlang. Ich konnte einfach nicht mehr aufhören zu weinen, doch dann ganz plötzlich hörte ich Sirenen. Sie kamen genau auf uns zu. Ich stellte mich hin um sehen zu können, was dort vor sich ging und winkte mit den Armen.

Es kamen 2 Feuerwehrwagen und 1 Polizeiauto. Während ein Feuerwehrwagen an dem brennenden Krater, der mal eine Tankstelle war stehen blieb, kamen die verbliebenen Autos auf uns zu.

In Windeseile hatten sie den Schlauch ausgefahren und begannen mit der Löscharbeit. Es dauerte nicht lange, bis das Feuer, welches uns umgab gelöscht war und einer der Polizisten kam zu uns rüber.

Da er nicht wusste, dass Georg ja auch reden kann, fragte er nur mich, wie es mir geht und nahm meine Personalien auf. Als ich ihm sagte, dass ich Alexandra S. heiße, sah er mich kurz zweifelnd an und sagte: „Warten sie hier, ich bin sofort wieder da.“

Er ging zum Auto und tippte irgendetwas in den Computer, während die Feuerwehrmänner mich mit einer Decke versorgten, um zu verdecken, was man durch meine mittlerweile durchsichtige Kleidung sehen konnte.

Dann kam der liebe Polizist zurück und sagte: „Sie sind also Alexandra S.?“ ich antwortete: „Ja.“ Er blickte mich ein weiteres Mal zweifelnd an und sagte: „Es tut mir Leid, aber ich werde sie festnehmen müssen. Sie haben sich vor geraumer Zeit selbst angezeigt. Es ist verboten sich oder andere ohne Grund an zu zeigen.“

Obwohl ich ihm erklärte, dass ich deswegen schon im Knast war, nahm er mich fest. Ich war schockiert und wollte wieder beginnen zu weinen, als er mich noch nach dem Hergang der Explosion fragte. Ich erzählte ihm alles und er schloss daraus, dass es meine Schuld war. Denn man darf auf Tankstellen nicht rauchen. Er steckte Georg und mich in das Polizeiauto und fuhr los.

Als er Georg dann Zuhause abgesetzt hatte und meiner Mutter erklärte, was passiert war, fuhren wir weiter zum Revier. Eigentlich mochte ich den Polizisten dann nicht mehr, aber er hat noch das Blaulicht für mich angemacht. Voll süß.

Ja, jetzt sitze ich hier in Untersuchungshaft und warte auf die Gerichtsverhandlung.

Mach dir keine Sorgen. Ich hab dich lieb. Bis dann.




 
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